Hallo zusammen,
ich bin just von der Weber Winter-Grillakademie welche in Heinsberg bei Otto Gourmet stattgefunden hat zurück und möchte unbedingt mein dortiges Erlebnis mit euch teilen.
Das Jahr hat gerade erst begonnen und schon gab es ein für mich bisher unerreichtes Highlight: “Teilnahme an einer Weber Grillakademie – Wintergrillen bei Otto Gourmet in Heinsberg”.
Es war dann der Tag gekommen, an dem ich um 17.00 Uhr in Heinsberg vor einem wirklich gewaltigen Tor Stand. Laut Schild war ich hier richtig, denn dort standen neben anderen Firmenbezeichnungen das Firmenlogo von Otto Gourmet. Das Firmengelände selbst war ein vor über 100 Jahren gegründetes Firmengelände der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken, wo hauptsächlich Glühlampen und deren dazugehörigen Materialien fabriziert wurden. Ich muss sagen, wirklich beeindruckend.
Der Eingang zu den Räumlichkeiten von Otto Gourmet war atemberaubend. Stilecht modern, wie man es erwartet hat, aber eben mit einem Hauch der alten Industrie, welches mir sehr gefällt. Im Eingangsbereich waren einige der “Reifeschränke” und ein großer Glasreifeschrank aufgebaut, in dem auch Fleisch hing. An einer Wand hingen eine Vielzahl an Auszeichnungen während an einer anderen Wand die eingerahmten Kochschürzen von “Cornelia Poletto”, “Johann Lafer” und “Kolja Kleeberg” hingen.
Durch das Großraumbüro ging es direkt zu der Otto Gourmet Küche, wo das Weber Wintergrillseminar abgehalten wurde; aber Moment, es heißt ja “Winter”Grill”Seminar”, wo waren denn eben diese?
Diese standen draußen unter einem Zelt aufgebaut. Es standen neben zwei Summit Gasgrills auch noch ein Q240, ein Spirit E-320 und diverse One Touch und Master Touch Kugelgrills in unterschiedlichen Größen zur Auswahl. Das schöne war, dass in einem der Summit Gasgrills eine Gans bereits zubereitet wird. Der Duft der uns aus diesem Zelt hervorkam, war schon jetzt wunderbar.
So langsam füllte sich die Großraumküche mit den insgesamt 14 Wintergrill-Seminarteilnehmern und wurden draußen mit einem Glühwein vom Grill begrüßt. Dieser war aber kein normal roter Glühwein, sondern ein Glühwein aus weissem Wein mit Sternanis und vielen weiteren winterlichen Gewürzen, der richtig lecker roch und ebenso gut schmeckte.
Direkt danach ging es wieder in die Küche, wo sich zunächst die zwei Köche und dann alle Seminarteilnehmer vorgestellt haben. Die beiden Köche haben dann das weitere Vorgehen für den Abend und deren anliegenden Rezepte erklärt.
Die Rezepte, die den Abend zubereitet wurden, lagen auf jedem Platz noch einmal gebündelt in einem kleinem Heft zum nachschlagen parat.
Zu Beginn gab es Wildschweinrücken auf Pumpernickel mit Preiselbeerbutter. Dieser Wildschweinrücken wurde auf einem Weber Q240 zunächst bei hoher Hitze scharf angegrillt und anschließend via indirekter Hitze weiter gegart. Hier wurde den Seminarteilnehmern noch mal kurz das Basic Grillseminar hingewiesen und die unterschiedlichen Grillmethoden erklärt und welche Möglichkeiten man mit eben diesen Methoden hat. Der Q240 wurde mit lediglich zwei Handgriffen für die indirekte Methode umfunktioniert. Dazu diente eine Wasserschale und ein zusätzlicher Rost, welcher über eben dieses Wasser gelegt wurde. Die Zubereitung war erdenklich einfach: “Ganz unten Pumpernickel gefolgt von der Preiselbeerbutter und zu guter letzt der Wildschweinrücken.”
Wie es geschmeckt hat? Einfach himmlisch, kann ich wirklich nur empfehlen. Ein hervorragender Appetizer für den hungrigen Gast und ist dabei sehr schnell zubereitet.
Als nächstes Gericht war die Selleriesuppe dran, dazu gab es Nackenfilet-Marsala-Spieße. Der Sellerie wurde zunächst mit Mesquite Chips für ca. 15 min. bei hoher Hitze kurz angeräuchert um ihn direkt danach mit in der Suppe zu verarbeiten. Hier gab es vom Koch noch einen Tipp, wie man am besten eine Schalotte würfelt, dies wurde dann auch gleich von einem der Teilnehmer umgesetzt. Als weitere Zutat wurden Walnüsse mit Puderzucker karamellisiert, ein absolutes Highlight, nicht nur die Zubereitung. Der Rauchgeschmack vom Sellerie war in der Suppe deutlich wieder zuerkennen, aber nicht zu dominant. Ich muss sagen, die Suppe war eine der besten, die ich bisher gegessen habe. Diese werde ich gerade jetzt in den Wintermonaten sicherlich noch einmal nachkochen. Eine wirkliche Empfehlung von mir (Rezept wird nachgeliefert). Auch passend zu dieser Suppe waren die Nackenfilet-Marsala-Spieße. Sehr würziges Aroma und wirklich sehr zartes Fleisch, diese Spieße haben die Suppe wirklich noch einmal abgerundet.
Kaum war die Suppe und die Spieße probiert, ging es direkt zum nächsten Gericht. Dieses war eine gefüllte Gans, welche mit Toastbrot, getrockneten Apfelscheiben, gedörrten Aprikosen und vielen Winterlichen Gewürzen gefüllt war. Die Gans ist schon weit vor dem Eintreffen der Seminarteilnehmer zubereitet worden, da diese ca. 4 – 5 Stunden bei indirekter Hitze von max. 120 °C benötigt. Für die letzten 10 min. dann auf 180 – 200 °C, damit die Haut schön kross wird. Da wir ja diesen Duft bereits beim ersten betreten des Zeltes in der Nasen hatten, war es um so angenehmer diese nun zu probieren. Die Köchee gaben indes noch sehr viele nützliche Tipps, wie man eine solche Gans am besten und sichersten zerlegt.
Auch hier wurde auf die frische der Gans hingewiesen und wie man den Unterschied ganz leicht von eines normalen nicht freilaufenden Tieres erkennen kann. Das Auslösen der Schenkel gelingt bei einer freilaufenden Gans wahrlich schwerer und der Fleischanteil ist bei diesen deutlich höher. Eine wirklich erstklassige Gans, sehr zartes Fleisch, eine schöne knusprige Haut und die Füllung hat alles abgerundet. Ein wahrlicher Gaumenschmaus, welchen ich auch alsbald nachmachen werde.
Nach der Gans wurden dann die Bratäpfel für das Dessert vorbereitet. Als Füllung dieser Bratäpfel musste eine Mischung aus Cornflakes, Zartbitterschokolade, Chiliflocken und wiederum vielen Winterlichen Gewürzen wie z.B. Zimt herhalten. Die Mischung wurde in den ausgehöhlten und mit Zironensaft eingeriebenen Äpfeln gefüllt und erst mal zur Seite gestellt, da diese in der Zubereitung nicht lange benötigten. Max. 20 min. bei indirekter Hitze von ca. 160 – 180 °C würden hier ausreichen.
Hier kam noch ein wirklich sehr guter Trick von den Köchen zu Tage: “Stellt man z.B. gezuckerte Kondensmilch bei eine Temperatur von maximal 110 °C für ca. 40 – 50 Min. in den Grill, hat man im nu Kondensmilch Karamell. Dies passt hervorragend zu vielen Dessert und ist zudem sehr lange haltbar!” Diesen Tipp werde ich beim nächsten low&slow auf jeden Fall nachgehen.
Kommen wir nun zur Hauptspeise und zwar ein Entrecôte Double in pfiffiger Malzbier-Marinade auf pikanten Chorizzo-Bohnen, angereicht an einem Schweizer Kartoffelgratin und Brezel-Serviettenknödel. Richtig gelesen und das alles vom Grill. Die Malzbier-Marinade roch schon mal sehr gut und ist dazu noch erdenklich einfach. Sie besteht lediglich aus Espresso/Kaffeebohnen, welche in der Pfanne angeröstet werden, dann noch etwas Zucker hinzugeben und diesen Karamellisieren lassen, mit etwas Malzbier ablöschen, etwas reduzieren lassen, mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken und den abrieb einer Zitronenschale abschmecken, fertig.
Das Entrecôte in dieser Marinade für ca. 12 Stunden ziehen lassen und am Tag der Zubereitung lediglich abtupfen. Das Entrecôte wurde in der sogenannten “Reverse Variante” gegrillt. Bedeutet, dass das Entrecôte bei einer indirekten Hitze von 140 – 160 °C auf eine Kerntemperatur von ca. 40°C gegart wurde um sie dann anschließend bei starker direkter Hitze kurz gegrillt wurden, um ein sogenanntes Branding zu bekommen.
Währenddessen wurde der Kartoffelgratin von einigen Teilnehmern in der Küche zubereitet und anschließend bei einer indirekten Hitze von 180 – 200 °C für ca. 35 – 45 min. im Grill gegart. Was mich aber mehr Interessiert hat, wie kann man einen Brezel-Serviettenknödel in einem Grill zubereiten? Deswegen haben ich die Zubereitung der Chorizzo-Bohnen leider nicht mitbekommen und kann euch nur sagen, dass hier eine wirklich einzigartige Chorizzowurst verwendet wurde. Der Geschmack war wirklich so intensiv, dass sich alle Chorizzowürste die ich bis hier her gekostet habe, nicht ansatzweise an diese herankamen.
Aber zurück zum Serviettenknödel:
Wie man einen Brezel-Serviettenknödel zubereitet, habe ich ja schon selbst ausprobiert, aber diesen dann auch noch auf einem Grill, da war ich wirklich sehr gespannt.
Zunächst wurden alle Zutaten vermengt und auf etwas Backpapier verteilt.
Moment, warum nicht einfach nur in Aluminiumfolie fragt Ihr euch sicherlich.
Auch das hatten die Köche sofort erklärt. Denn laut einer Studie sei es so, dass Speisen, die erhitzt werden und während dessen mit Aluminium in direkter Berührung mit den Speisen kommen, kann dies zu Alzheimer führen. Laut der Köche, hat Weber alle Bücher deswegen umschreiben lassen.
Aber zurück zur Zubereitung, die Knödelmasse also auf Backpapier verteilt und zu einer “Wurst” zusammengerollt und anschließend mit Aluminiumfolie zur Wärmeisolierung und Formfestigung zusätzlich umwickelt. Der Knödel kommt nun bei einer indirekten Hitze von 160 – 180 °C für ca. 35 – 40 Min. auf dem Grill. Wirklich erstaunlich einfach.
Alle Zutaten waren für die Hauptspeise fertig zubereitet und wurden angerichtet. Ein Entrecôte Double in pfiffiger Malzbier-Marinade auf pikanten Chorizzo-Bohnen, angereicht an einem Schweizer Kartoffelgratin und Brezel-Serviettenknödel. Hier war der Name wirklich Programm.
Das Fleisch war Butterzart und hat wirklich alle Erwartungen erfüllt. Ein leichter malziger, aber auch ein Kaffeegeschmack kam hier zum Vorschein, nicht viel, aber genau passend um eben diese Zutaten zu erkennen, hat mir wirklich sehr gefallen. Der Brezel-Serviettenknödel war erstaunlich fest und extrems lecker. Aber auch die Chorizzo-Bohnen mit den sogenannten “Black Eyed Peas” haben hier das Hauptgericht abgerundet. Ich bin ehrlich und muss sagen, dass ich leider schon zu viel im Vorfeld gegessen hatte, denn von diesem Teller hätte ich gerne noch drölfzich, also richtig viele essen können, so lecker war es.
Das Dessert brauchte sich hier aber keinesfalls hinter der Hauptspeise verstecken. Der Bratapfel wurde an einer selbstgemachten weissen Zimt-Schokoladensauce mit dem selbst hergestellten Kondensmilch Karamell angereicht. Der Bratapfel war ein perfekter Abschluss zu einem wirklich perfektem Abend. Nicht zu süß, sehr saftig und die Füllung war knackig schokoladig. Ein richtig leckeres Dessert.
Zum Abschluss des Abends wurde jedem Teilnehmern das Weber-Grillkurs-Zertifikat ausgehändigt. Zudem gab es das Begleitheft mit allen Rezepten des Abends, die Schürze, ein Schlüsselanhänger und ein Sack “Easy Start Premium Briquettes” von Weber als Geschenk obendrauf.
Mein Fazit von der Weber Winter-Grillakademie bei Otto-Gourmet:
Die Umgebung und das Gebäude von Otto-Gourmet hat einen gewissen Flair. Ambiente, und Stil haben mir wirklich sehr gefallen. Die gewohnte hohe Qualität der gesamten Zutaten, vorangehend natürlich die Fleischqualität von Otto-Gourmet sucht wirklich seinesgleichen. Der ganze Abend war wirklich perfekt und schreit nach einer baldigen Wiederholung. Allen Teilnehmern wurde hier alles recht gemacht und aus meiner Sicht sogar viel beigebracht, selbst bei mir ist viel an dem beigebrachten “know how” hängen geblieben die ich wirklich beherzigen und auch umsetzen werde.
Den beiden Köchen “Nils Jorra und Jasenko Handanovic” sei hier einen besonderen Dank ausgesprochen. Sie haben so viel Fachwissen und so viel “know how” an den Mann/ an die Frau gebracht, das gehört wirklich besonders honoriert. Danke!
Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und konnte euch einen kleinen Einblick über solch einen Abend und deren Ablauf der “Weber Grillakademie” bei Otto-Gourmet geben. Ich werde dieses Jahr bestimmt noch weitere Kurse der “Weber-Grillakademie“ besuchen, eventuell trifft man sich dann auf einen dieser Grillkurse.
euer Tobias